Mittwoch, 16. Mai 2012

Stein an Stein... Kunstvolle Gipsabdrücke mit Mosaik

"Störche", 2012. Gipsabdruck von Angela Harand, www.bauchkunst.at -
Mit einem Mosaik von Johann Kreizinger, www.buntewelt.org

Heute habe ich die Freude, Euch einmal etwas ganz Besonderes zeigen zu können. Vor einigen Wochen habe ich meinem lieben Bekannten und sehr, sehr talentierten Mosaikleger Johann Kreizinger zwei Bauchabdrücke mitgegeben, die bei mir schon länger auf ihre Gestaltung zu Ausstellungsstücken gewartet haben. Irgendwie hatte ich im Gefühl, Johann könnte damit etwas anfangen. Da ich seine Mosaike von seiner Homepage www.buntewelt.org und Bildern bereits kannte, wusste ich, dass er mit kleinen Steinen, Fliesen-Splittern, Glasscherben und anderen Kleinteilen, die sich zum Aufkleben eignen, mit sehr viel Geduld und Liebe zum Detail wirklich tolle Dinge vollbringt. Wenn Ihr etwas Zeit habt, seht Euch auf seiner Seite einmal an, was er in Badezimmer, Toiletten, Stiegenhäuser, an alle möglichen Außen- und Innenwände zaubert.
Vom Ergebnis, also den beiden Mosaik-Bäuchen, die er mir schließlich präsentierte, war ich dennoch sehr überrascht und begeistert! Ich würde mich freuen, in Zukunft öfters mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Wer gerne einen Bauchabdruck mit einem Mosaik-Motiv hätte, darf sich also gerne bei mir und/oder Johann melden. Wie in der Malerei gilt hier: Teilt uns Eure Wünsche mit, fast alles ist möglich! Informationen und Preise Mosaik-Bäuchen und allen anderen Kunstbäuchen bekommt Ihr unter info@bauchkunst.at

Hier noch ein paar Fotos von Johanns beiden Bauch-Werken:

"Störche", 2012. Gipsabdruck von Angela Harand, www.bauchkunst.at
Mosaik von Johann Kreizinger, www.buntewelt.org

"Störche", 2012. Gipsabdruck von Angela Harand, www.bauchkunst.at
Mosaik von Johann Kreizinger, www.buntewelt.org

"Minnie-Maus", 2012. Gipsabdruck von Angela Harand, www.bauchkunst.at
Mosaik von Johann Kreizinger, www.buntewelt.org

"Minnie-Maus", 2012. Gipsabdruck von Angela Harand, www.bauchkunst.at
Mosaik von Johann Kreizinger, www.buntewelt.org

"Minnie-Maus", 2012. Gipsabdruck von Angela Harand, www.bauchkunst.at
Mosaik von Johann Kreizinger, www.buntewelt.org

Freitag, 6. April 2012

Die absolute Luxus-Variante...

"Blue Pearl", 2012. Kunstbauch von Angela Harand. Copyright, Foto und Design: Angela Harand, www.bauchkunst.at 

Vor kurzem habe ich den technisch aufwändigsten Bauchabdruck, den ich bisher gemacht habe, fertig gestellt. Es ist ein durch Ausgusstechnik hergestellter Bauchabdruck mit zwei Armen und Händen, sowie nachträglich eingearbeiteten Baby-Fußabdrücken. Durch diese Technik entsteht eine detailgetreue Replik des Körpers, die nicht (wie bei üblichen Gipsabdrücken) durch eine Beschichtung oder die Gipsbindenstruktur verdeckt wird. Dazu kam noch eine hübsche Bemalung in Blautönen, die sich meine Kundin ausgesucht hatte, sowie allen Geburtsdaten des Babys.

Ich habe nicht genau auf die Uhr gesehen, aber insgesamt steckten in diesem Babybauch, dem ich den Namen "Blue Pearl" gegeben habe, zwischen 18 und 20 Arbeitsstunden. Vielleicht waren es auch ein paar mehr. Sollte die Familie, die ihren Abdruck inzwischen abgeholt hat, die nächsten Jahrzehnte Freude an diesem Erinnerungsstück haben, hat sich die Arbeit aber gelohnt.
Übrigens, sogar selbst gemachte, schon ältere Babybauch-Abdrücke lassen sich in den meisten Fällen von innen ausgießen und bearbeiten. So lassen sich aus bröseligen, alten Gipsungetümen wunderbare Kunstwerke schaffen. Falls Ihr dazu Fragen habt, schreibt mir ruhig ein Mail!
"Blue Pearl", 2012. Kunstbauch von Angela Harand. Copyright, Foto und Design: Angela Harand, www.bauchkunst.at 

"Blue Pearl", 2012. Kunstbauch von Angela Harand. Copyright, Foto und Design: Angela Harand, www.bauchkunst.at 

Freitag, 6. Januar 2012

Best of Bellies 2011 - meine Lieblingsbäuche des vergangenen Jahres

Der Falter hat sein "Best of Böse", das Forbes Magazine die Liste der reichsten Menschen, das News die soundsovielen wichtigsten Österreicher, und ich, ich habe jedes Jahr meine Lieblingsbäuche. Vor einem Jahr habe ich diese Tradition erst begonnen, aber jetzt habe ich irgendwie schon beschlossen, dass das eben eine Tradition wird und hiermit jährlich wiederholt wird. Also ran an das Fotoalbum des vergangenen Jahres. Meine Auswahlkriterien sind rein subjektiv und emotional, übrigens. Das bedeutet zusammenfassend, dass mir die Arbeit an diesen Bäuchen besonders viel Spaß gemacht hat, die Besitzerinnen besonders sympathisch waren, oder das Ergebnis mir selbst besonders gefallen hat. Bei einigen die unten zu sehen sind, trafen alle diese Punkte zu...
Zu Beginn des Jahres 2011: "Jans Glücksdrache". Ein außergewöhnlicher Kunstbauch, denn die meisten Schwangeren trauen sich weder über eine dunkle Grundfarbe wie das glänzende Anthrazit hier, noch über ein "wildes" Motiv wie einen Drachen. Mit dem Endergebnis war ich hier aber sehr zufrieden. Die Kombination der Farben ist sehr attraktiv, wie ich finde.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Aus dem Bauch mitten ins Herz". Bei diesem Motiv brachte sich die Kundin stark ein. Ich zeichnete unter ihrer Anleitung viele verschiedene Entwürfe, bis ich zu malen beginnen durfte. Was zunächst ein wenig mühselig war, zahlte sich schließlich aus. Akribisch erarbeitet, über 10 Stunden Malarbeit. Mit dem fertigen Bauch waren sowohl Kundin als auch ich sehr zufrieden. Eindeutig eines meiner Lieblingsstücke des vergangenen Jahres, das ich mir selbst auch gerne an die Wand hängen würde.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Lila Lilien". Hier durfte ich einmal tief in den Farbtopf und in die Mädchen-Schublade greifen. Bei der Gestaltung wurde mir weitgehend freie Hand überlassen, nur das Grundthema "Blumen und Schmetterlinge" war vorgegeben. Jede einzelne Lilie ist detailgetreu ausgearbeitet. Auch hier bestätigt sich für mich wieder: Kräftige Farben und sorgfältige Malarbeit ergeben eine schöne Gipsskulptur.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Orientalisch Rot". Ein relativ schlichter, aber wirkungsvoller Kunstbauch in dunkelrot, mit Schmetterlingen in rot und Kobaltblau. Den mochte ich besonders gern.
"Mihaela". Hier einmal eine Skulptur einer nicht schwangeren Frau. Ich würde gerne mehr von dieser Sorte machen.  Es muss nicht immer ein Babybauch sein, den man verewigen möchte. Ein weiblicher Körper hat auch vor oder nach der Schwangerschaft eine ästhetische Form, die sich mit Farben wunderbar betonen oder verschönern lässt.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Mihaela", 2011. 
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Der Feigenbaum". Auf diesem Kunstbauch ist ein Feigenbaum zu sehen, darunter ein Baby und ein kleiner Hase, das chinesische Sternzeichen des Kindes. Die Ideen zu diesem Abdruck lieferten die Eltern des kleinen Mikail, die so ein sehr persönliches Kunstwerk mit nach Hause nehmen konnten. Eine besonders entzückende Familie, übrigens.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Der Feigenbaum", 2011.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Emmas Orchideen". Dazu gibt es eigentlich keine Erklärung. Für mich war die Kombination des weißen Bauches mit den kräftigen pinkfarbenen Orchideen sehr schön anzusehen. Ich liebe Orchideen ebenfalls und freute mich deshalb sehr über diesen Auftrag.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Rainbow Baby Girl". Ein paar Monate zuvor hatte ich einen sehr ähnlichen Bauchabdruck gemacht, der in der Mitte allerdings mehr in Blautönen gehalten war. Diese Mutter hier erwartete aber ein Mädchen, so dass ich ganz in rosa und Lilatönen arbeiten durfte. Das Baby malte ich nach Fotos aus dem Buch "Ein Kind entsteht", das ich sehr faszinierend finde. Den lächelnden Gesichtsausdruck gab ich dem Baby absichtlich, dass es aussieht, als ob es sich im Bauch sehr wohl fühlen würde (was es sicherlich auch tat). Schließlich fand ich das Baby dann so sympathisch, dass ich diesen Bauchabdruck am liebsten in meinem Atelier behalten hätte.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Rainbow Baby Girl", 2011.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Engerl Bengerl". Diese liebe Kundin hat nicht nur vier Kinder, sondern auch ein Kindermodengeschäft namens "Engel Bengerl". Da erst in der vierten Schwangerschaft ein Bauchabdruck erstellt wurde, sollten alle vier Kinder und die Geburtsjahre sowie ihre Namen darauf verewigt werden. Auf einem so kleinen, zarten Bauch war das gar nicht so einfach!
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Engerl Bengerl", 2011.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"Kupfer und Steine". Hier handelte es sich um einen bereits sechs Jahre alten, selbst gemachten Gipsabdruck, der die vergangenen Jahre unbearbeitet und unbemalt auf einem Regal verbracht hatte. Als Geburtstagsüberraschung für seine Frau gab der Ehemann hier die komplette Überarbeitung und Montage des Abdruckes auf eine Leinwand in Auftrag. Soweit ich es mitbekommen habe, hat sich das Geburtstagskind sehr gefreut!
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at

"A Family Portrait". Zuletzt das vielleicht ausgefallenste Werk 2011. Ein Bauchabdruck mit Avatar-Familie. Hier war schon der Entwurf eine Herausforderung, da es ja kein Avatar-Familienfoto gibt, das ich als Vorlage benutzen konnte. So musste ich aus verschiedenen Film-Fotos einmal ein Familienportrait vorzeichnen, außerdem die Filmkulisse noch einmal genauer ansehen, um den passenden Hintergrund zu malen... Hat Spaß gemacht und die Besitzer sind begeistert und froh.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
"A Family Portrait", 2011.
Design und Copyright: Angela Harand, www.bauchkunst.at
Jetzt bleibt übrig, meinen Kundinnen für all diese schönen Aufträge zu danken und mich ins neue Arbeitsjahr zu stürzen! Mein Terminkalender ist voll, ich bin sehr gespannt, was heuer alles auf mich zukommt. Euch allen wünsche ich ebenfalls ein schönes Jahr 2012. Hoffentlich habt ihr auch Spaß an der Arbeit und Freude mit euren Familien. Eure Angela mit der Bauchkunst.

Montag, 12. Dezember 2011

Light up your Life!

"Sunlight/Starshine", Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2011. Babybauch-Abformung mit eingearbeiteten LED-Lämpchen.
Sooo, heute extra für meine liebe Kundin Doris, die im neuen Jahr zu mir zur Bauchabformung kommen wird, ein paar Bilder: Sie bat mich, ihr meine mit LED-Lämpchen versehenen Abdrücke zu schicken. Bevor ich die Fotos nun alle raussuche und in ein Mail packe, stell ich sie lieber gleich alle hier auf meine Blogseite. 
In alle diese Abformungen habe ich jeweils 10 LED-Lämpchen eingearbeitet, so dass sie als Wandlampe verwendet werden können. Natürlich könnte man einen Gipsabdruck auch auf einen Sockel montieren und zur Stehlampe "aufrüsten". Der große Vorteil an einer Wandlampe ist jedoch, dass sie für Babies und Kleinkinder nicht erreichbar ist und nicht umgeworfen werden kann. Apropos Kinder: Jedes Mal, wenn ich bisher einen Bauchabdruck mit Lämpchen versehen durfte, waren meine Söhne ganz begeistert und wollten die Lämpchen immer wieder leuchten sehen. Und mein kindliches Gemüt ist auch immer sehr angetan von den leuchtenden Bäuchlein!
Du musst nicht schwanger sein, um zu leuchten!
"Belly Dancer", Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2011. Körperabformung mit eingearbeiteten LED-Lämpchen.
"Bubble Baby",
Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2010. Babybauch-Abformung mit eingearbeiteten LED-Lämpchen.
"Bubble Baby", hier dank Tageslicht besser zu sehen...
"Sonne und Sterne für Simon",
Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2011. Babybauch-Abformung mit eingearbeiteten LED-Lämpchen.
Sind die Lämpchen nicht eingeschaltet, sind sie nahezu unsichtbar und stören das Gesamtbild nicht!
"Sonne und Sterne für Simon",
Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2011. Babybauch-Abformung mit eingearbeiteten LED-Lämpchen.


Samstag, 26. November 2011

Caras Weg zum Himmel: Mein zweiter Sternenkinder-Bauch

"Caras Weg zum Himmel". Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2011.

Leider hatte ich nun innerhalb weniger Monate das zweite Mal die Aufgabe, einen Bauchabdruck zu bemalen, der die Eltern an ihr Sternenkind erinnern soll. Sternenkinder werden jene Kinder genannt, die ihre Familie viel zu früh verlassen haben. Eine sehr liebe Hebamme hat mir zu dem Thema gesagt: "Es gibt Kinder, die wie Flummis sind und nur kurz auf die Erde hüpfen."
Der Grund, warum ich es wichtig finde, diese Fotos und Geschichten hier zu veröffentlichen: Es gibt viel mehr Sternenkinder, als man denkt, wenn man sich mit dem Thema nicht beschäftigt. Kinder, die wie die kleine Cara aus diesem schönen goldigen Bauch schon im Mutterleib am plötzlichen Kindstod sterben, kommen in keiner Statistik vor. Am Papier sind ihre Eltern nie ihre Eltern geworden, auch in die Fälle der Säuglingssterblichkeit wird sie nicht einberechnet. Wenn ich hier die Fotos dieses Bauches zeige, will ich denjenigen, die eine Fehlgeburt oder eine Totgeburt erleiden mussten oder einen solchen Fall in der Familie hatten, sagen: Ihr seid nicht alleine. Das kommt immer wieder vor. Es gibt viele Mütter und Väter, die diese Erfahrung machen mussten. Was ich bisher von den Betroffenen lernen durfte, gibt es wenig, das darüber hinweghilft. Was helfen kann, ist Kontakt zu Menschen, die einen verstehen, weil sie das gleiche erleben mussten. Außerdem ist es wichtig, das Ereignis nicht wegzuschieben, sondern es als Teil des Lebens anzunehmen und gebührlich zu trauern. Insofern hoffe ich, dass ich den Eltern mit einem liebevoll gestalteten Gipsabdruck etwas auf diesen Weg mitgeben kann.
Hier hat sich die Mutter als Thema Caras Weg zum Himmel ausgesucht: Das kleine Herz mit Flügeln, das ihre Eltern und ihre Schwester unten zurücklässt und in den Himmel hinauffliegt. Ihre Flügel breitet das kleine Mädchen über die Familie aus.


"Caras Weg zum Himmel", Angela Harand, www.bauchkunst.at, 2011

Donnerstag, 24. November 2011

Unsere Woche mit Fanti: Bergsteigen, Spenden Sammeln und Zeitschriften lesen


Vor einer Woche kam hier ein kleiner, blau gestreifter Elefant an. Fanti kam nicht um zu bleiben, sie wollte uns nur besuchen, um die Kinder und unseren Alltag kennenzulernen. Die Kinder sind schon relativ groß, 4 und 6 Jahre alt, und relativ wild und ungestüm. Trotzdem mögen sie kleine Kuscheltiere und erkundigten sich nach dem Tier aus der Schachtel, das mit der Post gekommen war, während sie im Kindergarten waren. Die Geschichte, dass Fanti um die Welt reist und Familien besucht, um schließlich in Afrika zu bleiben, wo nicht jedes Kind ein Zimmer voll Spielsachen hat, faszinierte sie sehr. Immer wieder fragten sie während unserer Gastfamilien-Woche nach dem Elefanten. Der (oder die, schließlich ist sie trotz blauer Farbe angeblich ein Mädchen) saß die meiste Zeit in meinem Atelier. Bei uns ist das recht praktisch, eines der Zimmer unserer Wohnung ist mein Atelier, so dass ich mich immer zu Hause fühle, auch bei der Arbeit. Das Elefantentier wunderte sich natürlich erst einmal über dieses Atelierzimmer. Eigentlich geht es den meisten so, die zum ersten Mal in unsere Wohnung kommen, auch den Menschen. Einen Raum voll mit Gipsabdrücken von meist schwangeren Frauen aller Farben und Formen hat kaum jemand schon gesehen. Also habe ich Fanti erstmal erklärt, worum es hier geht und wozu das gemacht wird. Dann haben wir uns an die Arbeit gemacht. Was am ersten Tag noch zu tun war, war einen Entwurf für einen Bauchabdruck zu zeichnen. Die wilden Kerle kamen später hinzu und beurteilten ihn gemeinsam mit Fanti. 
Am nächsten Tag saß Fanti hauptsächlich geschützt im Regal, denn es wurde heftig geschliffen, gegipst und grundiert. Keine Arbeit für Tiere mit so empfindlicher Haut, die schmutzig werden könnte. Dafür bekam sie am nächsten und übernächsten Tag Gelegenheit zum Bergsteigen. Fanti kletterte die grundierten Bäuche auf und ab, danach probierte sie auch einen bunten aus. Gefiel ihr. Beim Bergsteigen philosophierte sie über die Mutter-Kind-Bindung, den Unterschied dieser Bindung bei Menschen und Elefanten. Sie selbst behauptet zum Beispiel, dass Elefanten wie sie sich an die Zeit im Mutterleib bestens erinnern, da Elefantenkühe 24 Monate tragen. „Ist doch logisch, dass du dich an das Leben in Mamas Bauch erinnerst, wenn du darin zwei Jahre alt wirst“, sagte sie. Ja, eh logisch, Fanti, und dazu noch mit einem Elefantengedächtnis.

“Es war wunderbar im Bauch meiner Mama“, seufzt Fanti. „Sind eigentlich alle Frauen, die zu dir kommen trächtig?“, fragt sie. „Schwanger heißt das bei Menschen, Fanti“, sage ich. „Nein, nicht alle sind schwanger, aber die meisten. „Außerdem kommen dann manche der vormals schwangeren Damen ein paar Wochen später noch einmal, um Fußabdrücke von ihren Babys machen zu lassen“, erkläre ich ihr. So habe ich also manchmal auch mit kleinen Menschlein zu tun. „Und weißt du was Fanti, manchmal darf ich diesen Babys dann sogar ihr Kinderzimmer bemalen. Das ist großartig.“ Ha, und dann fiel mir ein, was ich Fanti unbedingt zeigen musste: Fotos von meiner Kinderzimmer-Wandmalerei mit dem Titel „Kleines Rüsseltier“. Das war der Hit. Fanti hüpfte auf und ab und bekam sich nicht mehr ein vor Begeisterung. Na wer weiß, vielleicht trifft Fanti in Afrika sogar einmal so einen richtigen, riesigen, grauen Elefanten.

Am nächsten Tag machten die wilden Kerle und ich am Heimweg einen Stopp im Supermarkt. Unter anderem kauften wir ein Eltern-Magazin, das wir zu Hause gleich mit Freude betrachteten. Die nette Österreich-Redakteurin von „Eltern“ hat für das Dezember-Heft einen wirklich schönen Artikel über mich und die Bäuchlein geschrieben. Hier geht es einmal nicht nur um bemalte Babybäuche, sondern es wird auch ein bisschen über mich geschrieben. Das hatte ich mir gar nicht erwartet, ich dachte, dass wir über mich ein wenig getratscht hatten, war nicht für den Artikel. Umso mehr freute ich mich jetzt und natürlich habe ich die Zeitschrift auch Fanti gezeigt. „Schöne Fotos“, sagte Fanti. Mehr war ihr nicht zu entlocken.

Wenig später sagte sie aber: „Ich habe nachgedacht. Wenn du sogar in Zeitungen vorkommst, kennen dich ein paar Leute, und du kannst ein paar davon erreichen. Was ist, wenn du wie Johanna in der Vorwoche einen Aufruf im Internet machst?“ „Ach Fanti, du meinst, so eine Spendenaktion für die Kinder in Afrika?“, frage ich und habe verstanden... Gute Idee, kleiner Elefant. Für die Aktion nützten wir meine Facebook-Seite „Bauchkunst von Angela Harand“. Da Gipsabdrücke nun einmal meine Leidenschaft sind, wollte ich die Spendenaktion irgendwie damit verbinden. So teilte ich dem sozialen Netzwerk mit: Für jedes Foto eines selbst gemachten Gipsabdruckes auf einer Pinnwand spende ich einen Euro an die Hilfsorganisation Harambee. Mir machte die Aktion aufgrund der vielen schönen Fotos, die ich so zu sehen bekam, viel Freude und immerhin kamen so 20 Euro zusammen, die ich bereits für die Frauen und Kinder in Kenia überwiesen habe.

„So Fanti“, sagte ich dann am Mittwoch Morgen zum Rüsseltier, „Zeit zum Aufbrechen, eine neue Familie wartet auf dich“. „Ok“, meinte Fanti, „was sein muss, muss sein“. „Aber bevor du mich wegschickst, müssen wir noch zwei Dinge tun. Erstens: Ein Paket für die Kinder in Afrika packen. Was Schönes, worüber sie sich freuen. Zum Beispiel Buntstifte, Spielzeugautos und ein lebendes Huhn“, sagte sie. Wir machten uns also an die Arbeit und packten einen Karton mit den Dingen, die Fanti vorgeschlagen hatte. Das Huhn wollte nicht in den Karton, also nahmen wir als Ersatz ein nicht lebendes Huhn. „Und zweitens?“, fragte ich Fanti? „Zweitens ein Abschieds-Bussi“, sagte Fanti und drückte mir ihren weichen Rüssel ins Gesicht.


 „So, jetzt aber ab in deine Reiseschachtel und gute Reise. Und lass was von dir hören. Besonders freue ich mich auf die Fotos aus Afrika“, flüsterte ich noch in das Elefantenohr.

Mittwoch, 16. November 2011

Ein Elefant zu Besuch im Bauchkunst-Atelier

Darf ich vorstellen? Das ist Fanti, auf der Durchreise nach Afrika.

"Es war einmal ein Elefantenmädchen, das reiste um die Welt. Heute ist es bei uns angekommen und bleibt jetzt eine Weile hier", erzählte ich heute meinen beiden Buben, als ich sie vom Kindergarten abholte. Zu Hause haben wir das Kuscheltier namens Fanti aus seinem Karton befreit. Was es mit Fanti auf sich hat?
Es ist so ähnlich wie bei diesem Gartenzwerg aus der "Fabelhaften Welt der Amélie", falls ihr euch erinnert. Da reist der Gartenzwerg um die Welt und schickt von überallher Fotos nach Hause, um zu zeigen, wo er war. Eiffelturm, Trevi-Brunnen, was weiß ich, ich kann mich nicht mehr so genau entsinnen.
Fanti jedenfalls kommt von der Babyzentrale in Deutschland, wo sie einem kleinen Jungen namens Bastian gehörte. Bastians Eltern beschlossen irgendwann, Fanti auf Tour zu schicken, zu verschiedenen Unternehmen, die ebenfalls mit Kindern und Babys zu tun haben. Von den verschiedenen Menschen, die von diesem Vorhaben hörten, kamen gute Ideen. Die beste Idee: Fanti soll am Ende ihrer Reise nach Hause fahren, und zwar nach Kenia. Auf ihrem Weg erinnert sie nun alle daran, den Kindern in Afrika Geschenke mitzugeben oder für sie zu spenden. Selbstverständlich wird es zum Abschluss im neuen Jahr auch Fotos und Berichte von Fanti aus Afrika geben.
Den Bericht über Fanti am Blog der Babyzentale findet ihr hier: Alle Wege führen nach Kenia.
Seht euch auch die Seite der Hilfsorganisation Harambee für Frauen und Kinder in Kenia an. Vielleicht bekommt ihr Lust, etwas zu spenden oder dort ein Patenkind zu unterstützen. Hier weiß man wirklich, wo die Spenden hingehen und was genau damit gemacht wird. Eine schöne Möglichkeit für alle, die in der Weihnachtszeit etwas karitatives tun möchten und sich von anonymen Erlagscheinen nicht angesprochen fühlen.
So, jetzt aber noch ein paar Fotos von Fanti und ihrem ersten Nachmittag bei uns. Im Laufe der nächsten Tage werde ich natürlich nochmal berichten!
Fanti scheint etwas ratlos. "So viele Damen ohne Kopf? Was soll das sein? Gipsabdrücke vom Babybauch? Hmmm. Und das hier am Tisch? Entwürfe für einen neuen Bauchabdruck? Schön, sieht fast so blau aus wie ich."

Lenny und Fanti schauen sich nun gemeinsam die Entwürfe an. Beide ratlos. Was sind das für blaue Wesen auf den Vorlagen? Was sind Avatars? Wieso sollen die auf einen Bauchabdruck? Alles nicht so einfach zu erklären. Hier ist jedenfalls der fertige Entwurf:

Von Fanti begutachtet: Entwurf für einen der nächsten Bauchabdrücke, den wir hier bemalen werden: Eine Avatar-Familie, wie von den Kunden gewünscht!

Ach was, hier gibt es zwei wilde Kerle. Fanti ist vor Schreck umgefallen.

Wand- und Dekorationsmalerei Fotoalbum

Dia-Show Kunstbäuche